Reichtum und Kapitalverwertung in China

„Von den 3220 Chinesen mit einem Privateigentum von mindestens 10 Millionen Euro sind 2932 Kinder der höheren Parteikader. In den fünf Wirtschaftszweigen Finanzen, Außenhandel, Landerschließung, Großkonstruktionen und Wertpapiere halten Kinder der höheren Kader 85 Prozent bis 90 Prozent der Schlüsselpositionen.“ (Carsten Holz: Have China Scholars All Been Bought?, in: Far Eastern. Economic Review, April 2007)
Das Privatvermögen der ‚Superreichen‘ in China stieg (laut „Forbes-Liste“), von 10,2 Milliarden US-Dollar 2006, auf 29,4 Milliarden US-Dollar im Jahr 2007.

Karl Grobe schrieb in der Frankfurter Rundschau (bereits) am 18.10.2004: „Eine südchinesische Tageszeitung rechnete dieser Tage aus, dass es in China derzeit 236.000 Dollar-Millionäre gebe. Sie hätte eine weitere Zahl hinzufügen können: Diese Reichen verfügen über persönliche Einkommen, die fast tausendmal höher sind als die der ärmsten zehn Prozent. Und erstmals seit 1979 nimmt die Zahl der absolut Armen wieder zu. Als arm gilt, wer weniger als 70 Euro verdient – im Jahr. Das sind derzeit 29 Millionen Chinesen.“ (FR., am 18.10.2004. Zwischen Reichtum und Armut. Ein Bericht von Karl Grobe) [1]

Am 28. März 2007 behauptete der „Spiegel“: „Zwischen 2000 und 2005 ist die Anzahl der Millionäre in China im Durchschnitt um jährlich 15 Prozent gewachsen. Inzwischen leben offiziellen Angaben zufolge rund 320.000 Dollar-Millionäre in China.“ [2]

Das Handelsministerium der VRCh informierte im Februar 2008 unter der Schlagzeile „Chinesische Privatwirtschaft entwickelt sich 2007 stabil und schnell“ – im Wortlaut:
>Die chinesische Privatwirtschaft hat sich im Jahr 2007 stabil und schnell entwickelt. Dies teilte der Vorsitzende der Allchinesischen Vereinigung für Industrie und Handel Huang Mengfu am Donnerstag in Beijing auf einer Konferenz über die Entwicklung der Privatwirtschaft im Jahre 2007 mit.
Weiter sagte er, das Handelsvolumen der Privatunternehmen habe im vergangenen Jahr mehr als 300 Milliarden US-Dollar betragen. Gegenüber dem Jahr 2006 sei das Wachstum mit 44 Prozent deutlich größer gewesen, als in anderen Branchen. Im vergangenen Jahr habe die Privatwirtschaft insgesamt Steuern in Höhe von zirka 477 Milliarden Yuan RMB gezahlt. Im Vergleich zu 2006 bedeute dies eine Zunahme um 36 Prozent.
Bis Ende des dritten Quartals im Jahre 2007 waren landesweit über fünf Millionen Privatunternehmen registriert.< [3] Das Handelsministerium der Volksrepublik China berichtet unter "Chinas Privatwirtschaft beschäftigt 120 Millionen Menschen"[*], bereits im Mai 2007, im Wortlaut: >Die Bedeutung der Privatwirtschaft in China nimmt weiter zu. Im vergangenen Jahr waren nach Angaben des chinesischen Verwaltungshauptamts für Industrie und Handel etwa 120 Millionen Chinesen in privaten Unternehmen tätig. Das sind 15 Prozent aller Berufstätigen des Landes. Verglichen mit 2005 stieg die Zahl der in privaten Unternehmen Beschäftigten demnach um zehn Prozent. Ende 2006 waren in China 30 Millionen Privatbetriebe registriert, sie verfügen über ein Gesamtkapital von 80 Billionen Yuan RMB. [**- siehe unten]
Die Privatwirtschaft werde zunehmend zu einem Motor des Wirtschaftswachstums, außerdem trage sie dazu bei, die gesellschaftliche Stabilität in China zu sichern.
Wie der Sprecher des Hauptamts weiter erklärte, werde die chinesische Regierung die Privatwirtschaft auch in Zukunft weiter unterstützen.< [4] Quellenzugang und Anmerkungen:
[1] AG Friedensforschung an der Uni Kassel, www.uni-kassel.de
[2] SPIEGEL-Online, am 28. März 2007, unter der Schlagzeile: „China gründet exklusive Bank für Millionäre“, www.spiegel.de1
[3] Auf der Homepage des Handelsministerium der Volksrepublik China, 2008-02-03 08:48 cri , – http://german.mofcom.gov.cn/
[4] Handelsministerium am 08.05.2007, 10:27 cri; Internet:
http://german.mofcom.gov.cn/aarticle/hwberichte/200705/20070504641673.html (*) Anmerkung:
Anmerkungen:
[*] Das Statistische Bundesamt der Bundesrepublik Deutschland weist aktuell die Erwerbstätigkeit im 1. Quartal 2008 mit „rund 39,8 Millionen Personen mit Arbeitsort in Deutschland“ aus; siehe www.destatis.de
[**] Aktuell, am 10. Juli 2008, liegt der internationale Wechselkurs: EURO : CNY (Chinesischer Renmimbi) bei: 1 € = 12,75 Yuan.
In der Umrechnung verfügen die chinesischen Privatbetriebe über ein Gesamtkapital von (plus/minus) ca. 6.274,509 Milliarden Euro. Bitte, für eine größere Genauigkeit in der Umrechnung, den Wechselkurs zum Zeitpunkt der Erhebung, Ende 2006, berücksichtigen. Hierbei ergibt sich von 80.000 Milliarden Yuan – in EURO eine andere Relation (Anm.: Auch die chinesische Statistik bleibt widersprüchlich).

Quelle: scharf links, 19.8.08, Reinhold Schramm

  1. - stets prüfen und nicht ‚Glauben‘ []

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