Das ist nicht der goldene Elefant.

The caravan passes - Die Karawane zieht weiter
Daniela Hartmann

Das Freihandelsabkommen zwischen Europa und den USA ist seit einiger Zeit in Verhandlungen und aktuell immer wieder mediales Thema. Es gibt Kritiker*innen und Befürworter*innen und es wird Gewinner*innen und Verlierer*innen geben. Stephan Kaufmann hat in der Berliner Zeitung entlang der Profitspanne aufgezeigt, wer eigentlich von TTIP profitieren wird und was an den Versprechungen auf EU-Ebene dran ist.

Nicht alle profitieren von der Liberalisierung. Zu den Gewinnern gehören die großen, exportorientierten Unternehmen, die die Vorteile des grenzüberschreitenden Geschäfts voll nutzen können. Der EU-Binnenmarkt schuf ihnen einen großen, einheitlichen Heimatmarkt, auf dem sie weiter wachsen und von dem aus sie auf dem Weltmarkt expandieren konnten.

Dementsprechend organisiert sich der Protest breit.

Beruf: Vielfachfunktionär Agrarwirtschaft

old eyes
Chris Zielecki

Mit Land- oder Agrarwirtschaft mögen die meisten den Beruf Landwirt und Landwirtin verbinden. Es gibt auch die studierte Variante, wie Diplom-Landwirt oder Diplom-Agraringenieur. Für beide Varianten muss der Mensch lernen, muss sich bilden und ausbilden lassen. Funktionär hingegen scheint man sein zu können, ohne etwas sinnvolles können zu müssen. Erklärtes Arbeitsziel ist vermutlich Vielfachfunktionär und nicht Nachhaltigkeit zum Wohle Aller. An dieser Stelle geht es aber nicht um Berufsorientierung, -beratung oder Karriereplanung, sondern um Bonzen in der Landwirtschaft. Die interessante Studie Die Vernetzung der Agrarindustrie und Agrarpolitik in Deutschland: Netzwerkbetrachtung der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft und ihrer Interessenvertretung in Spitzenverbänden und in der Politik von Veikko Heintz zeigt die Verflechtungen zwischen Politik und Wirtschaft, Bauern und Bonzen im Agrarsektor auf.

Aufgrund der Häufung von Tätigkeiten in Entscheidungs- oder Aufsichtsgremien in Spitzenunternehmen und Interessenverbänden können einzelne Personen als Netzwerkknotenpunkte zwischen Agrarindustrie und Politik betrachtet werden. Diese können aufgrund der Vielzahl ihrer Tätigkeiten in Verbänden und Unternehmen als Vielfachfunktionäre bezeichnet werden. Durch ihre zentrale Stellung in der Politik, Verbänden und Unternehmen nehmen sie Schlüsselpositionen in der Interessenvertretung der deutschen Agrar- und Ernährungsindustrie ein. (Seite 25)

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