Paradiesisch schöne Inseln

Lake Toba on Sumatra
Marc-André Jung t

… werden gerne als Urlaubsziele angesteuert. Irgendwann entdeckt dann mal jemand oder einige Menschen gleichzeitig oder eine Gruppe von Leuten, die gerne mehr Geld machen möchten, als sie schon haben oder verdienen, dass diese Inseln zu schön sind, um sie den Menschen zu überlassen, die dort wohnen, arbeiten – ein ganzes Leben leben. Aus dem Lebensort wird ein Urlaubsparadies ein Ferienparadies ein Touristenparadies ein Resort. So aktuell geschehen in Lambok, Indonesien. 109 Familien wurden von der Insel vertrieben. Es soll ein sechs-Sterne Resort entstehen. Im Moment ist es ein verlassenes zerstörtes Stückchen Land.

Auf aljazeera ist zu lesen:

Development promises to bring new wealth to the region, but for many villagers the pace of change has been disruptive. „The biggest loss for the community is their tradition, which has been passed from generation to generation,“ said Selamet Daroyni, KIARA’s coordinator for education. „Fishermen don’t know their rights, and in some cases the private sector have been able to get away with paying only 1m rupiah in compensation for their land. The locals take what they’re given and they don’t know how to fight the government. Often the police and the army are used to push people out.“

Die indonesische Regierung meint, dass sie keine Insel verkaufen würde, sondern sie nur für einige Jahre zur Adoption frei gibt:

There is currently no legal mechanism by which private investors may buy an island, but it is possible to „manage“ islands for up to 50 years on a renewable basis.

Der versprochene Wohlstand für die dort bereits lebenden Menschen ist ein Hohn. Die Hochglanzbroschüren mit Stränden unter Palmen brauchen ein bisschen Folklore, denn die Nähe zur Bevölkerung mit ein bisschen traditionellem Fisch steigert das Wohlbefinden am Pool. Jemand muss auch noch die Zimmer putzen und die Drinks mixen. Diejenigen, die von Landwirtschaft und Fischerei ein Leben bewältigten, dürften sich demnächst im Dienstleistungssektor zu Billiglöhnen verdingen und fremdbestimmt arbeiten. Alles was sich verkaufen lässt, steht zum Ausverkauf. Was zum Profitmachen noch nicht ganz passend ist, wird passend gemacht. Ein paar Bäuerinnen, Bauern und Fischer_innen bringen keinen Mehrwert, eine Insel mit Lohnarbeiter_innen schon.

According to KIARA, more than 100 islands across the archipelago have been „sold“ to investors in recent years, including the Alor Islands in East Nusa Tenggara, the Mentehage Islands in North Sulawesi and Maratua Islands and Sebatik Islands, both in East Kalimantan.

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