Was kostet wohl ein See?

Kurz nach 1989 bekam die BRD das Gebiet der DDR quasi geschenkt bzw. hat es sich zum Geschenk gemacht. Wichtig festzuhalten: Bei Geschenken ist kein Geld und kein Tausch im Spiel. Das Land Brandenburg möchte bzw. muss nun 140 der damals verschenkten Seen vom Bund zurückkaufen. Der Gedanke dahinter ist zunächst einmal gut: Es ist besser das Land kauft die Wasserflächen als Privatinvestor_innen.

Und dann heißt es wieder: Die verschuldeten Länder. Warum kostet diese Übertragung das Land? Warum werden die Seen nicht kostenlos – quasi wie bei einer Verwaltungsreform, von einer öffentlichen in die andere öffentliche Hand übertragen? Weil das Land absurderweise mit Privatinvestoren in der Konkurrenz steht. Weil sich der Bund auf Kosten der Länder sanieren will. Weil die Schuldenlast von oben nach unten durchgereicht werden soll.

Die reine Wasserfläche des Wandlitzsees ging bereits für 60.000 Euro an einen privaten Investor. Der will nun Geld für Stegnutzung und kommunale Badestelle. Die Wasserfläche ist über die Jahre kleiner geworden als im Grundbuch vermerkt. Wer sich an dem ehemals öffentlichen See aufhalten darf, entscheidet nun der Geldbeutel. Wer welchen See kaufen wird, auch.

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