DAL: droit au logement (=Recht auf Wohnraum)
DALO: droit au logement opposable (=einklagbares Recht auf Wohnraum)
HLM: habitation à loyer modéré (=Wohnung mit gemäßigter Miete), Sozialwohnung
[…] DAL entstand 1990 aus einem Camp mit 500 wohnungslosen Familien in Paris und bis heute haben sich in 27 Städten DAL-Komitees gegründet. Insgesamt konnten sie erwirken, dass 22.000 Menschen in HLM-Wohnungen einziehen konnten. HLM ist das System sozialer Wohnraumversorgung in Frankreich. Staatlich subventioniert gewährleisten diese Wohnungen wesentlich geringere Wohnkosten als der an Profit orientierte private Wohnungsmarkt. Rund 44% aller Mieter/innen wohnen in HLM, deren Mieten an Richtwerte gebunden sind, die aus den Lebenshaltungskosten errechnet werden.
Durch die Ausweitung des privaten Wohnungsmarktes, die Inwertsetzung/Kommodifizierung von Wohnraum und den enormen Leerstand auf dem privatisierten Wohnungsmarkt steigt die Nachfrage nach HLM Wohnungen enorm:
Nur rund 420.000 Menschen bekommen pro Jahr eine HLM-Wohnung, aber auf den Wartelisten stehen 1,2 Millionen.
Die Autoren berichten, dass DAL in den letzten Jahren verschiedene Rechte erkämpft hat, die aber mangelhaft umgesetzt werden:
Das sind in erster Linie das einklagbare Recht auf Wohnraum (DALO), das Recht auf Unterbringung und das Beschlagnahme-Gesetz. Letzteres erlaubt es dem Staat, leerstehenden Wohnraum, der Großeigentümern wie Banken und Konzernen gehört, zu beschlagnahmen und in HLM-Wohnungen umzuwandeln.
Sie schreiben, dass Camps und Wohnungsbesetzungen in Frankreich – wie etwa auch in Berlin, wo ein Recht auf Wohnen ebenfalls in der Verfassung festgehalten ist, – notwendig sind, um dieses Recht durchzusetzen.