APuZ zu Gemeingütern

Seit Jahrzehnten werden Gemeingüter wie Rohstoffe, Fischbestände oder die Erdatmosphäre so stark beansprucht, dass eine natürliche Regeneration kaum mehr möglich ist. Die Bundeszentrale für politische Bildung widmet aus diesem Anlass ihre aktuelle Ausgabe von „Aus Politik und Zeitgeschichte“, der populärwissenschaftlichen Beilage zur Zeitung „Das Parlament“, dem Thema „Gemeingüter“. Sehr interessant, weil der bürgerliche Standpunkt zum Thema hier umfassend und mit Fußnoten und Literaturverweisen aufgearbeitet wird. Außerdem kostenlos erhältlich. Alles weitere zum Thema hier im Blog

Wer arbeitet eigentlich an den Commons?

… und unter welchen Bedingungen? Schon vor einiger Zeit lieferte Armin Medosch eine lesenswerte „Genealogie der kreativen Klasse„:

Das Wesen des Kapitalismus ist die kreative Zerstörung, sagte der österreichische Ökonom Joseph Schumpeter schon in den dreißiger Jahren. Seine Theorie vom kreativen Unternehmertum feierte in den neunziger Jahren kreative Urständ: die New Economy, man erinnere sich. Junge Burschen und Mädchen mit feschen Frisuren, modischen Turnschuhen und krausen Ideen wurden plötzlich zum Ideal des neuen Unternehmertyps. Weiterlesen

Commons-Fragebogen: noch drei Tage!

Wie ist eigentlich das soziale Klima an meinem Ort? Darauf gibt der deutsche Sozialklimaindex jetzt erstmals auf kommunaler Basis Antwort: Wie stehts um Vertrauen, Geschenkkultur, sozialen Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft, Gastfreundschaft und Freundlichkeit? Bürgerinnen und Bürger aus unterschiedlichsten Lebensbereichen teilen ihre Einschätzung mit und tragen so dazu bei, das soziale Klima zu einem Erfolgsfaktor zu machen. Zur Teilnahme ist weder eine Anmeldung, noch die Mitteilung privater Personendaten nötig.

PaG-Bustour

Solidarität heißt nicht: die einen spenden, die anderen sammeln ein – sondern es bedeutet das gemeinsame Knüpfen eines wachsenden Netzes gegenseitiger Hilfe. Und das lohnt sich. Für jede und jeden, wie die Projektwerkstatt auf Gegenseitigkeit (PaG) zeigen will. Sie besteht aus Stadt- und Land-Projektgruppen und vielen einzelnen Personen. Wissen und praktische Arbeit und auch die Eigentümer_innenschaft an den Projektgeländen und -gebäuden werden geteilt. Die Überführung des Besitzes in allgemein verfügliche Güter (commons), also die schrittweise Öffnung der Eigentumsverhältnisse ist das Ziel. Dazu müssen die bestehenden Projekte stabilisiert und ausgebaut und das Netz erweitert werden. Um ihren Ansatz bekannter zu machen und zum Mitmachen anzuregen, steht die Einladung zur PaG-Commons-Tour 2011. Drei Bustouren – eine davon hat schon stattgefunden – führen zu bestehenden Projekten der PaG. Mehr lesen

Allmende, Ostrom, Nuss, Keimform.de

Le Monde diplomatique macht ein „Glossar der Allmende“ und läßt Wirtschaftsnobelpreisträgerin E. Ostrom ihren Begriff von „Gemeingüter – jenseits von Markt und Staat“ beschreiben und bewerben. Sabine Nuss beschäftigte sich schon anlässlich des Klimagipfels kritisch mit Ostroms Commons-Begriff: „Knietief in der VWL“. Die Zeitschrift Luxemburg hat einen aktuellen Themenschwerpunkt dazu: „Commons, Kommune, Kommunismus“. Und keimform.de fragt: Retten die „Commons“ die Welt oder müssen sie selber gerettet werden?

attac gründet Verein: „Gemeingut in BürgerInnenhand“

Attac-Aktive haben den Verein „Gemeingut in BürgerInnenhand“ (GiB) gegründet, der sich bundesweit für die Daseinsvorsorge stark machen wird. Ziel des Vereins ist es, bereits gegen Privatisierung aktive Gruppen miteinander zu vernetzen und ihre Position durch gemeinsame bundesweite Kampagnen zu stärken. Mit der Gründung von GiB erhalten die Akteure gegen Privatisierung einen gemeinsamen Rahmen, über den sie ihre Kräfte bündeln können. Zugleich können sie nun gemeinsam ihre Stimme für die Gemeingüter erheben und so der mächtigen Lobby der Privatisierungs-Nutznießer besser die Stirn bieten. Mehr lesen

BUKO über Commonsdebatte

Commons sind in den letzten zwei Jahren nicht nur beim Nobelpreiskomitee, sondern auch in der linken Diskussion angekommen. In Deutschland haben mehrere linke Zeitschriften den Commons eine Ausgabe gewidmet, altbekannte Organisationsstrukturen, Projekte und Ansätze alternativen Lebens – Hausprojekte, Kommunen, Kinderläden, selbstverwaltete Betriebe oder Community-Gärten – werden nicht nur unter Commons-Gesichtspunkten neu in die Diskussion gebracht, sondern scheinen auch in den letzten Jahren wieder verstärkt praktisch in Angriff genommen zu werden. Die Diskussion um die Commons ist beileibe noch nicht zu Ende geführt. Weiter lesen

Jetzt wieder: Unfreie Software für unfreie Arbeitsplätze

Während einerseits dem Bundestag zum Thema Internet kaum was anderes einfällt als Urheberrechtsnovelle und andererseits das Neue Deutschland in den Internet-Commons schon eine neue Produktionsweise und den Commonismus morgenleuchten sieht, läßt sich das Auswärtige Amt von McKinsey beraten und beschließt darauf hin ersteinmal wieder den Ausstieg aus Linux. Die IT-Abteilung im Auswärtigen Amt beklagt, dass kein anderes Ressort dem Ansatz des Außenministeriums gefolgt sei. Zudem sei „ein übergreifendes Projekt zur Entwicklung eines Open Source Bundesclients“ im Sommer 2010 vom Bundesministerium des Inneren (BMI) eingestellt worden, heißt es im AA-Memorandum. Mehr lesen

Niederländische Wissenschaftler empfehlen Open Access

Open Access„In einer wissensbasierten Ökonomie sollte das Wissen frei fließen.“ Dieses klare Bekenntnis legte der Präsident der Niederländischen Wissenschaftsorganisation (NWO), Professor Jos Engelen, in seiner Keynote auf der Konferenz Academic Publishing in Europe (APE 2011) ab, die derzeit in der Berliner Akadamie der Wissenschaften stattfindet. „Früher oder später“, ist Engelen überzeugt, werde der freie Zugang zu den Ergebnissen der öffentlich geförderten wissenschaftlichen Forschung „der Normalfall und nicht die Ausnahme“ sein. Mehr lesen