Skandal: Plünderer sind nicht bescheiden!

Seit Tagen überschlagen sich die Tageszeitungen bei der Kommentierung der Unruhen in London und anderen englischen Städten. Dabei scheinen sich die meisten Beobachter einig: Dass die Plünderer sich auf ihren nächtlichen Touren mit I-Phones, Stereoanlagen, Farbfernsehern und anderen teuren Konsumartikeln eindecken, ist irgendwie ein Skandal und macht das ganze besonders verwerflich.

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Generation Praktikum 2.0

CC BY-NC-SA 2.0 (Oszedo)

Als Arbeit suchender Absolvent der Sozialwissenschaflter kommt man kaum an der Zeitschrift Arbeitsmarkt vorbei. Hier werden bundesweit Stellen im Bereich Bildung, Kultur und Sozialwesen zusammengefasst. Motivierend ist das meist nicht, weil gerade in Berlin kaum Stellen für Berufseinsteiger_innen ausgeschrieben sind. Besonders schlecht Laune machte letzte Woche der Leitartikel mit dem Titel „Engagiert und unterbezahlt“:

Lange Praktika sind [für Absolvent_innen] selbstverständlich. Und Praktikumsgehälter sind in den seltensten Fällen so hoch, dass davon der eigene Lebensunterhalt bestritten werden kann.

Nach der im Artikel zitiereten Kasseler Studie, „stellen Praktika für viele Absolventen einen „normalen“ ersten Schritt auf dem Weg ins Berufsleben dar“.

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Was gehört Amazon.com?

Gewerkschaften und ehemalige Mitarbeiter äußerten Kritik an den gezahlten Löhnen sowie den Arbeitsbedingungen bei Amazon.com. Verlage und Kritiker werfen Amazon vor, dass es seine Marktmacht dazu missbrauche, zu hohe Rabatte von den Verlagen zu fordern, was bei den Verlagshäusern zu nicht tolerierbaren Umsatzeinbußen führe. Außerdem würde das Unternehmen weniger Dienstleistungen bereitstellen als konventionelle Buchhändler. Dieses Missverhältnis und die aggressive Preispolitik Amazons führten zum Beispiel dazu, dass der Diogenes-Verlag seine Bücher mehrere Monate lang nicht mehr über Amazon vertreiben ließ. Amazon wird von Medien und Netzaktivisten kritisiert, da Amazon Ende 2010 die Vertragsbeziehungen mit WikiLeaks kündigte, nachdem diese geheime diplomatische US-Depeschen veröffentlicht hatten. Mehr lesen

Toter USB-Briefkasten

Filesharing online zu gefährlich? Ein toter Briefkasten ist ein Versteck, das der Übermittlung geheimer Nachrichten dient. Ein toter USB-Briefkasten ist ein im öffentlichen oder halb-öffentlichen Raum fest verankerter oder eingemauerter USB-Stick, über den Daten hinterlegt und ausgetauscht werden können – d.h. file-sharing ohne Datenspur weil offline, dafür local und peer to peer. Die Idee kommt von einem Künstler. Mittlerweile gibt es schon eine Datenbank, über die sich solche „dead drops“ recherchieren und auffinden lassen und einen ersten Berliner dead drop.

Wikipedia-Akademie

Am 19. und 20. November veranstaltet Wikimedia Deutschland in der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main die vierte Wikipedia Academy. Damit führt sie das Konzept der vergangenen Jahre fort: Wikipedia-Community und „Scientific Community“ sollen verstärkt miteinander in Dialog treten. Die Wikipedia ist als ein zentrales Medium aus der modernen Wissenschaftskommunikation kaum noch wegzudenken. Nun gelte es, das öffentliche Verständnis für Prozesse kollektiver Wissensdarstellung zu verbessern, Wikipedia als Plattform für den Dialog mit einer großen, interessierten Öffentlichkeit weiter zu etablieren und die Akzeptanz der freien Enzyklopädie und ihrer Schwesterprojekten weiter zu erhöhen. Rund um die Idee Freien Wissens und Wissensvermittlung werde es z.B. um Qualitätssicherung, Open Access, Freie Lizenzen und Wikipedistik gehen. Mehr lesen

Abzocke des Öffentlichen

Ein großer Wunsch der zeitgeschichtlichen Wissenschaften ist in Erfüllung gegangen: die „Vossische Zeitung“, älteste Zeitung Berlins und liberale Speerspitze des Qualitätsjournalismus in der Zeit der Weimarer Republik und ab 1934 vom NS-Regime verboten, ist nun digital und online verfügbar. Für rund 30.000,- Euro Zugangskosten. So kommt’s zur Abzocke der öffentlichen Hand durch privatwirtschaftliche Großkonzerne. Die rechtfertigen diesen Preis mit ihrer Arbeit beim Einscannen und Digitalisieren. Hätte die öffentliche Hand also vielleicht billiger haben können, wenn sie derart freche Konzerne einfach enteignen würde oder besser noch (und weniger old-school-sozialistisch:) wenn sie die Wissensalmende selbst eingescannen würde (die Technik dafür ist im Linux-Universum frei und kostenlos zugänglich). Mehr lesen

Kommodifizierungsfolgen

Die britische (Sunday) Times hat ihren Internetauftritt kommerzialisiert. Die Einführung einer sog. Paywall könnte sich allerdings zu einem Desaster entwickeln. Bereits im Vorfeld, als vorübergehend lediglich eine Anmeldung fällig wurde, zeichneten sich enorme Leserverluste ab. Inzwischen liegen offizielle Zahlen vor. Diese klingen nur wenig besser: Zwei Drittel der Online-Leserschaft haben der Times ihre Aufmerksamkeit entzogen. Mehr lesen

Wlan-Kartographie: Wem gehören die Positionsdaten?

Google musste anläßlich der Affäre um aus vorbeifahrenden Google-Streetview-Aufnahmefahrzeugen heraus gescannte Wlans, Emails und Passwörter schon nachsitzen. Auch die gemeinnützige und großteils staatlich finanzierte Fraunhofer-Gesellschaft kartiert Wlans. Jetzt kam raus: Schon jahrelang hat Apple Millionen iPhones und Notebooks weltweit als W-Lan- und Mobilfunkmasten-Scanner benutzt – ohne seine Kunden zu informieren. Positionsdaten werden abgegriffen, unter anderem für lokalisierte Anzeigen. Erst auf Druck macht der Konzern die Praxis jetzt öffentlich. Mehr lesen

Rundfunkstaatsverträg legt öffentlich-rechtliche Digital-Allmende trocken

neuWas heute irgendwo auf der Welt ins Netz gestellt wird, kann in der Regel bis auf weiteres abgerufen werden. Was einmal veröffentlicht wurde, vergrößert die universelle Bibliothek im Netz. Jeder Mensch mit Internet-Anschluss hat so freien Zugang zu vielfältigen Informationen, zu Entwicklungen aktueller und vergangener Ereignisse überall auf der Welt, in Deutschland oder vor der eigenen Haustür. Damit soll jetzt Schluss sein, so die Novelle des Rundfunkstaatsvertrags, zumindest was öffentlich-rechtliche Inhalte angeht. Die tagesschau – prominenter Anbieter bisher – erklärt auf ihren Seiten das unvermeidliche und kündigt die Löschung ihres Seitentriebs der digitalen Allmende an. Gulli sieht den größeren Zusammenhang: Was flüchtig ist, soll flüchtig bleiben. Wäre ja noch schöner, wenn sich medienkompetente BürgerInnen jederzeit und selbstbestimmt ein differenziertes mediales Bild von der Welt verschaffen könnten – unabhängig von paternalistischer Bevormundung durch Programm und Sendezeiten entlang der Planung durch parteien-proportional besetzte Gremien… Soweit der erste Empörungsreflex. Aber alles ist komplizierter und vielleicht wirkt ja auch hier das Prinzip Mephisto, die Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft: Denn die digitale Informationsallmende keimt ja auch anderswo. Nur zwei Beispiele: Bei Wikinews erstellt und veröffentlicht eine offene Community frei lizenzierte Nachrichten. Bei indymedia darüberhinaus eignen sich die sozialen Bewegungen direkt die Nachrichtengestaltung an und öffnet sie für Diskussion, so dass es wirklich zu einer anderen inhaltlichen und politischen Ausrichtung kommt als in öffentlich-rechtlichen Medien. Von daher gesehen könnte der restriktive Staatsvertrag eine wahrscheinlich ganz unbeabsichtigte Wirkung entfalten: Er behindert die Überwucherung der digitalen Allemende mit staatsnahen und -konformen, öffentlich-rechtlichen Inhalten und schützt so deren potentiell dissidente Struktur.

Wem gehören die Einnahmen von Google?

googleAdSense, the advertisement company behind Google, is comprised of several products. The most popular are AdSense for content, which allows publishers to generate revenue from ads placed alongside web content, and AdSense for search, which allows publishers to place a custom Google search engine on their site and generate revenue from ads shown next to search results. Since AdSense for content and AdSense for search offer publishers different services, the revenue shared with publishers differs for each of these products. Read more