Ungebrochenes Selbstbewußtsein

Viele sagen es – aber wenige so schön konsequent. Im Jahresmittelstandsbericht 2009 der Arbeitsgemeinschaft Mittelstand heißt es mit Bezug auf die Wirtschaftskrise:
„Staatseingriffe müssen immer erste Schritte zur Re-Privatisierung sein. Der Staat muss bereits vor einer Maßnahme eine Ausstiegsstrategie entwickeln.“ (S. 14)
Eigentlich wird das an Offenheit nur noch von Flowers übertroffen, der ja mit seinem Handeln deutlich macht, dass er als Investor und damit Miteigentümer einer faktisch bankrotten Bank ein Recht auf Zahlungen seitens der Gesellschaft hat – ansonsten sei sein Grundrecht auf Eigentum eingeschränkt.
Dies mögen zwei extreme Äußerungen sein, aber im Kern finden wir Phrasen ähnlichen Inhalts oder ähnlichen Intentionen folgend immer öfter: Offensichtlich gibt es Leute, die das Recht auf Plünderung der Gesellschaft als neues Grundrecht einsetzen wollen. Die Wirtschaftskrise entwickelt sich zu einem Hebel, wieder offener als früher Herrschaftsansprüche zu erheben. Eine bedenkliche Tendenz.

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