Privatisierungsberatung ist teuer

Der Versuch, die Hafengesellschaft LHG und die städtischen Entsorgungsbetriebe (EBL) in Lübeck zu privatisieren, wird teuer für die Stadt. Für die umstrittenen Berater müssen zusammengerechnet 3,6 Millionen Euro hingeblättert werden. Bislang waren Kosten von rund 1,7 Millionen Euro genannt worden.
Bei der Suche nach einem strategischen Partner für die LHG hatten die Verantwortlichen im Rathaus mit Kosten für Wirtschaftsprüfer, Fachanwälte und Steuerberater von 800 000 bis eine Million Euro gerechnet. Selbstkritisch räumt das zuständige Beteiligungscontrolling ein: „Die Komplexität und der Aufwand des Verfahrens ist in Teilen unterschätzt worden.“ Das gilt vor allem für das wochenlange Hickhack, wie viele LHG-Anteile die Stadt überhaupt veräußern darf, ohne Fördermittel in Millionenhöhe zu riskieren. Die teuren Berater haben sich dabei nicht mit Ruhm bekleckert, wurden aber von Auftraggeber und Bürgermeister Bernd Saxe (SPD) stets in Schutz genommen. Die Privatisierung eines mit Steuergeldern gefütterten Hafens wie Lübeck sei bislang in Deutschland ohne Vorbild. Man habe rechtlich Neuland betreten.

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