Venezuela einigt sich mit US-Firma – Stromversorger verstaalicht

Die venezolanische Regierung übernimmt nach offiziellen Angaben für  
740 Millionen Dollar den 82-Prozent-Anteil an Electricidad de Caracas  
vom US-Konzern AES Corp.. Das Geschäft soll bis zum 30. April  
abgewickelt werden. Bei der feierlichen Unterzeichnung des Vertrages  
sagte AES-Chef Paul Hanrahan, die Übernahme sei vollkommen fair und  
im Rahmen der nationalen Gesetze abgelaufen.

Chavez hatte nach seiner klaren Wiederwahl im Dezember angekündigt,  
neben Elektrizitätswerken auch den größten Telekommunikationskonzern  
des südamerikanischen Landes sowie ausländische Schwerölprojekten im  
Orinoco-Delta zu verstaatlichen. Damit will der Linkspopulist sein  
Sozialismus-Modell in Venezuela vorantreiben. Ziel soll es sein, die  
Einnahmen etwa aus dem Ölgeschäft gleichmäßiger zu verteilen.

Obwohl Venezuela einer der größten Erdölexporteure der Welt ist,  
lebten 2005 nach Angaben der Vereinten Nationen 37 Prozent der  
Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Chavez‘ Gegner werfen ihm  
dagegen vor, nur ausländisches Kapital zu vertreiben und das Land  
noch abhängiger vom Öl zu machen. Von den jüngsten  
Verstaatlichungsplänen in der Ölbranche sind unter anderem die US-
Multis Chevron, Exxon Mobil und ConocoPhillips betroffen.

http://de.today.reuters.com/news/newsArticle.aspx?